Wolfshybriden

Wie wild sind die Kinder von den Zahmen (Hunde) und den Wilden (Wölfe)

Die wilde Wolfsschwester war einsam. Es war die Zeit gekommen, in der sie sich mit einem Partner verbinden sollte, doch auf ihr dringliches Rufen in den hellen Mondnächten meldete sich kein Partner von den wilden Brüdern, nur einer der Zahmen fand Gefallen an ihr. Er sah nicht im Geringsten wie einer aus einem fremden Rudel aus, doch er war freundlich, bemühte sich um sie und sie war froh, einen Gefährten zu haben, der zu fischen und zu jagen verstand und eine große Hilfe beim Bau einer Mulde zur Übernächtigung war. Viel altes Wissen der Ahnen aus Urzeiten, die vor 60.000 Jahren sich den Menschen angeschlossen hatten, war noch in ihm verborgen und sie entschied sich, ihn, der so fremdartig aussah, zum Gefährten zu erwählen. Sie wusste, dass es schon öfters in den Zeitläuften geschehen war, dass sich Zahme und Wilde miteinander verbanden, die schwarzen Wölfe waren einst aus solchen Verbindungen entstanden.

Er hatte ihr geholfen, die Wurfhöhle auszusuchen und für die Geburt der Welpen auszustatten und versorgte sie mit Futter, solange die Welpen noch gesäugt werden mussten. Die Kleinen, die sich ganz nach Wolfsart gebärdeten und auch so aussahen, wuchsen rasch, spielten vor der Wurfhöhle und dann – kamen sie wieder, die Zweibeiner, die glaubten, sich in die Natur einmischen zu müssen, Arterhaltung nannten sie es, aber Mord und Tod war ihr Gedanke... Selbst vermischt und überhaupt nicht „reinrassig“, hatte die Art der Zweibeiner, den Planeten mit ihren Nachkommen überschwemmt, die gierig töteten und fraßen, ohne Maß und Ziel, nicht wie die Wölfe, die nur gelegentlich jagdbares Wild erbeuten konnten und sich sonst auch mit Mäusen begnügten, gelegentlich einem Vogel oder Früchten, die in den alten Streuobstwiesen zu finden waren..

Labrador-Wolfshybriden
Labrador-Wolfshybriden

Sie haben es geschafft, die Freunde der Tiere, ihre Schützer:

 

Nun dürfen sie leben, die Kinder der Wölfin und des Labradors! Die Wolfsmutter kann nur hoffen, dass ihre Nachkommen wieder wölfische Partner finden, deren Nachkommen nicht mehr als Nachkommen von Mischlingen (Hybriden) identifiziert werden können!

 

 

Der bekannte (2003 verstorbene) Wolfsforscher und -kenner Dr. Erik Zimen schrieb über Wolfshybriden in seinem Buch „Der Wolf“ (2003, S. 363 ff):

 

Während des Winters (1975) deutet alles darauf hin, dass sie allein war. Paolo Barrasso sah dann im Sommer als erster die Wölfin in Begleitung eines schwarzen Welpen. Im folgenden Winter hörten wir mehrmals das Heulen des Rudels …, wobei sich deutliche Belltöne ausmachen ließen. Wir waren daher nicht erstaunt, als wir den ersten Bastard fingen: ein fast schwarzes Tier, nur an den Beinen und an der Brust mit weißen Flecken besetzt. Wenige Wochen später gingen uns zwei weitere dieser ansonsten sich völlig wie Wölfe verhaltenden Tiere in die Fallen: ein schwarzes Weibchen mit weißen Flecken und ein wolfsfarbenes Weibchen, das nur von einem Kenner als Mischling zu erkennen war. Einem Schäfer jedenfalls fiel nichts ungewöhnliches auf; für ihn war es ein Wolf. Wenig später sah ich dann das ganze Rudel beisammen. Es umfasste, außer der Wölfin und einem vermutlich später hinzugekommenen Wolfs-Rüden, sechs Jungtiere: vier schwarze und zwei wolfsfarbene.

Wir diskutierten lange, was wir mit den Jungen tun sollten. Ich hatte sie allerdings alle drei nach dem Fangen erst einmal, mit Sender-Halsbändern versehen, wieder freigelassen. ….. Sie (die Hybriden) waren auch alle derart scheu, dass ein Abschuss kaum möglich war..... Damit blieb uns nichts anderes übrig, als das zu machen, was ich ohnehin als das Bestmögliche ansah:

NÄMLICH NICHTS.

Ich ging von folgender Überlegung aus: Es war nicht anzunehmen, dass wir zufällig einen ganz seltenen Vorfall beobachtet hatten. …. Bastardisierungen am Rande einer Population zwischen einzelnen Wölfen und Hunden dürften demnach auch mehrmals in Italien vorgekommen sein.....

Trotz einer gelegentlichen Bastardisierung ist die Wolfspopulation in den Abruzzen in genetischer Hinsicht bis jetzt wahrscheinlich nicht wesentlich davon beeinflusst worden......Sichtbeobachtungen von Wolfshunden sind aber äußerst selten, auch wenn Kreuzungen in den ersten Generation offenbar nicht ungewöhnlich sind. Das kann nur bedeuten, dass der einmalige „Fehltritt“ eines Wolfes OHNE POPULATIONSGENETISCHE FOLGEN bleibt, …. Obwohl die Bastarde sich in ihrem Verhalten dem Menschen gegenüber NICHT VON DEM DER WÖLFE UNTERSCHEIDEN, …..

Zu der Zeit gab es ca 40 – 100 wilde Wölfe in Italien!"

 

 

Dr. Erik Zimen  + 2003 Fotos(c) Wikipedia

Hybriden - Wolfsmischlinge

Vermischungen mit verschiedenen Hundearten, z.B. Rottweiler/Timberwolf, Schäferhund/Wolf