AIKA

- ein Gottesgeschenk

Ein "kurzer" Brief zum langen Abschied

 

Mein liebes. süßes Hundemädchen,

es ist erst 2 ½ Wochen her – am 7. Mai 2018

hast du dich morgens um 6.00 in meinen Armen von dieser Welt verabschiedet,

du wunderbares Gottesgeschenk; denn das bedeutet dein Name: Aika heißt Gottesgeschenk, und das warst du. Als unsere Cassy sich vor über 10 Jahren sich von uns verabschiedet hatte, warst du gerade erst in deine neue Familie eingezogen, die im Grunde keine Ahnung von Hunden hatte, du – ein quicklebendige blonde Labradordame, die eigentlich zum Behinderten-Begleithund ausgebildet werden sollte, ständig nach dem Willen der „Ausbilderin“ die Familien wechseln musste, sich einen juvenilen Bruch des rechten Hinterbeines zuzog und dann gelegentlich auch – weil so ausgebildet – eine Schublade aufzog, das eine oder andere Handy entwendete und versehentlich „knackte“, aber trotzdem geduldig von morgens (nach einem kurzen Gang auf eine Hundewiese zum Lösen) bis mittags auf die Familie wartete, damit ein erneuter kurzer Gang die nötige Erleichterung bringen sollte. Was du wohl damals empfunden und gedacht haben magst? Sicher hast du dich gelangweilt, sonst hättest du damals nicht dein Spielzeug mit Wonne eliminiert, Schuhe angeknabbert und ähnlichen Unfug getrieben. Du freutest dich riesig, wenn Besuch kam, mit stürmischen Begrüßungen, besonders bei uns; denn du spürtest schon damals, das uns etwas Besonderes verband. Im Übrigen warst du die Einzige, die unsere Tina als Freundin akzeptierte. Dann gab es eine Zeit, in der du uns – gerade gegenüber – besuchen durftest. Was hast du mit Tina gespielt, besonders im Schnee, da wurde einmal ein großer Schneemann platt gewalzt, verstecken hinter und um ein Auto herum gespielt – welch ein Spaß! Es begab sich dann immer öfters, dass du während der Urlaubsreisen deiner „Familie“ bei uns sein durftest. Das hat dir sehr gefallen.

Und schließlich kam es soweit, dass deine damalige Familie sich auflöste, sie gaben das eigene Haus auf, die beiden Ältesten zogen woanders hin und du warst unzufrieden, bist davon gelaufen, doch man hat dich noch im Ort wieder gefunden – ich weiß wo du hinwolltest, du warst oft vorher ausgebüxt und standest bei uns vor dem Tor, hast sogar einmal noch einen anderen Hund mitgebracht!

Als dann (als du 9 Jahre alt warst) dein damaliges Frauchen für ein halbes Jahr nach Mexiko reisen wollte, haben wir dich abgeholt, mit deinem Korb und deiner Decke und einem Gesäugetumor, der mir als benignes Lipom bezeichnet wurde. In dieser Nacht, musstest du mindestens 10 x für Pippi in den Garten, hast dann irgenwann mit beiden Pfoten meinen Arm gepackt (denn ich wollte dich und Tina nicht alleine lassen), hast deinen Kopf darauf gelegt und bist eingeschlafen. Wir haben dich nicht mehr hergegeben; denn uns wurde schlagartig dein ganzes Elend bewusst. Bei uns hattest du verschiedene Schlafplätze, hast sie ständig mit Tina getauscht. Du hast kein Spielzeug mehr zerrissen, sondern es immer gerne voller Freude gebracht...Und Tina war so großzügig, dir auch ihr eigenes Lieblingsspielzug zu überlassen.

Was ich mir vorwerfe im Rückblick auf die vergangenen 2 Jahre und 8 Monate? Dass ich deiner Vorbesitzerin geglaubt habe und dich nicht gleich zur Tierärztin gebracht habe zu einer Generaluntersuchung!!

Der Tumor wuchs turnbeutelartig, wir ließen dich operieren, du warst danach in guter Verfassung, obwohl es sich herausstellte, dass es sich bei diesem Gebilde um einen Krebs gehandelt hatte. Die Entwicklung danach – eine plötzlich auftretende Pyometra (Gebärmuttervereiterung), vor der ich deine Vorbesitzerin immer gewarnt hatte, weil sie dich nicht sterilisieren ließ, wurde zunächst erfolgreich mit Antibiotika behandelt, trat aber nach 4 Wochen wieder auf mit einem schleimbildenden Tumor in der Gebärmutterschleimhaut, der 4 Wochen vorher nachweislich nicht auf Röntgenbildern und im Ultraschall zu sehen war. Eine Notoperation rettete zwar zunächst dein Leben, aber die freigesetzten Toxine überschwemmten nach wenigen Tagen deinen Körper und du bist nicht mehr – wir vermissen dich.

 

Man sagt, dass gelegentlich Engel ihre Flügel gegen vier Pfoten eintauschen, um den Menschen Liebe zu bringen. Jetzt wirst du wieder deine Flügel am Ende der Regenbogenbrücke bekommen haben, Aika – du Gottesgeschenk - danke für all deine Liebe und Freude, die uns in Fülle in unser Leben gebracht hast!  

"....einmal sehen wir uns wieder...

Das waren meine letzten Worte an dich.