Jäger Wolf

Eine Woche ist sie nun her, die erfolgreiche Jagd, so dass die Meinen mit Atzung und Nahrung versorgt waren. Danach wurde mit ein paar Mäusen gelegentlich vorlieb genommen Nun plagt er uns wieder, der nagende Hunger, und wachsamen Auges verfolgen wir unsere Beute - ihr Duft weht schon aus weiter Ferne herüber - in lautloser Annäherung bis auf eine geringe Distanz, im Dickicht verborgen. Wir beobachten sie die Huftiere des Waldes, die Herden der Zweibeiner suchen wir nur in Notfällen auf, am liebsten die Unbewachten, die Jagd soll effizient und energiesparend sein.. Jeder in der Familie hat ein Talent, daraus ergibt sich seine Aufgabe in der Gruppe, der Familie, die insbesondere bei der Jagd zum Einsatz kommt; denn wir sind ein Team – eine Funktionseinheit. Unsere hohe Intelligenz und Auffassungsgabe insbesondere bei den Jagdmanövern bringt uns den Erfolg. Jeder von uns ist durch angeborene und erlernte Verhaltensmuster fähig, in bestimmten Jagdsituationen selbst zu entscheiden, was zu tun ist. Sekundenschnell berechnen wir die Beschaffenheit des Geländes, schätzen die Reaktion der Beute ein und beurteilen die bereits ausgeführten Manöver der restlichen Familie. Diese Beobachtungen beeinflussen unsere Entscheidungen, die sich auf die Entscheidung der gesamten Familie auswirkt, zum Beispiel auf einen erfolgreichen Abschluss der Jagd oder deren Abbruch.

Wir sehen, wie kraftvoll ein Hirsch tanzt, wie stark der Elch ist, dessen Jagd den besonderen Zusammenhalt des Rudels bedarf, er ist ein mächtiger Gegner, der durch Angriffe auf das Hinterteil zu Fall gebracht werden muss, bevor wir unseren typischen, schnell tötenden Kehlbiss ansetzen können. Für starke, gesunde Tieren verschwenden wir unsere Energie nicht, Effizienz bei der Jagd ist unsere Devise: Warum sich mühen, wenn mit der Auslese von alten, kranken und schwachen Tieren das gleiche Ergebnis erzielt werden kann, zudem ohne eigene Verletzungsgefahren. Aus Gründen der Effizienz hetzen wir die Beute auch nur auf kurze Distanz und können dabei ein Tempo von 60 km/std. entwickeln, lange Hetzjagden (nicht über 100 m) werden vermieden, sie kosten nur Kraft und enden meistens ohne Jagdglück - 

ein Glück, das die Familie dringend benötigt, denn wir wissen nicht, wann es uns wieder hold sein wird. Nichts wird verschmäht – alles, was die Beute an Fressbarem zu bieten hat, wird verwertet und es bleibt nur wenig vom Gerippe übrig – der Wald dankt uns diese Reste, seine Bäume wachsen dadurch stark und gesund.

In unseren Jagdtechniken ruht unser Erfolg: Im Verband das Ziel beobachten, bewerten, entscheiden – unser soziales Wesen, der Familiensinn, macht uns erfolgreich und stark...

Hierzu ein Video - Wölfe jagen im Familienverband