Die Lehre des Jesus von Nazareth...

...missverstanden, verfälscht und reduziert

Es war der erste sog. „christliche“ Kaiser, der die Lehre des Jesus von Nazareth, die frohe Botschaft von der Liebe Gottes zu Menschen und Tieren, des gegenseitigen Verstehens, Vertrauens und Verzeihens, verfremdete, entstellte und auf ein Minimum  der messianischen Aussagen verkürzte. Konstantin der Große – mitnichten ein Kaiser in der Nachfolge Jesu – sondern ein Kaiser, der sich selbst zum Gott erhoben hatte und als mächtiger Widerpart des charismatischen galiläischen Wanderpredigers, seine eigene Religion schuf. Es muss bezweifelt werden, dass Konstantin, der Große – bis in die jüngste Zeit als erster christlicher Kaiser bezeichnet – ein Mörder auf dem Königsthron – sich je zum Christentum bekehrte bzw. taufen ließ, selbst auf dem Totenbett nicht.  Der Sohn der bulgarischen Schank- bzw. Stallwirtin Helena und des illyrischen Soldaten Constantius I. (Beiname „Chlorus“, der Grüne - ein Kaiser der römischen Tetrachie),  begann seinen Aufstieg zur Macht mit der Auflösung der römischen Tetrachie und mit dem Antritt des Erbes seines Vaters im Jahre 306 und der Ausrufung zum Kaiser durch die Soldaten des Vaters (Usurpation).

Im Jahre 307 – zur Zeit als der 305 seines Amtes enthobene Augustus des Westens, Kaiser Maximian, sich selbst wieder zum Kaiser erhob - heiratete Konstantin die in Rom geborene und aufgezogene Flavia Maxima Fausta, die Tochter des Kaisers, eine von Maximian angestrebte politische Verbindung, auch ebenfalls von Konstantin erwünscht, als Bündnis und Legitimation in den wirren Zeiten der Bürgerkriege. Das Jahr 308 brachte abermals einschneidende politische Veränderungen; Auf der Kaiserkonferenz in Carnutum zwang Kaiser Diokletian den Mitkaiser wiederholt  zur Abdankung, der – ebenfalls überworfen mit dem  Tetrachen Maxentius - zu seinem Schwiegersohn nach Gallien floh. Als aber im Jahre 310 der machtbesessene Maximian wieder zur Kaiserkrone griff und sich gegen Konstantin erhob, war er nicht mehr in der Lage, diese Kaiserwürde gegen Konstantin zu verteidigen: Seine eigenen Soldaten überantworteten ihn Konstantin I., der ihn zum Selbstmord zwang.

Fausta - Augusta Kaiser Konstantins 326
Fausta - Augusta Kaiser Konstantins 326

Noch im Jahre 325 (im Jahre des Konzils zu Nicäa) wurde Fausta von Konstantin zur Augusta erhoben mit allen dazu gehörigen Rechten, doch bereits das folgende Jahr brachte ihr den Tod. Im Rahmen einer Auseinandersetzung zwischen dem Kaiser, seinem ältesten Sohn Crispus und Fausta, tötete Konstantin den Sohn, seine Mutter ließ Fausta im Bade ermorden…

Lingelbach Joh.: Schlacht a.d. milvinischen Brücke
Lingelbach Joh.: Schlacht a.d. milvinischen Brücke

Mitnichten hatte der brutale Machtpolitiker 312 an der milvinischen Brücke über Maxentius durch ein Wunderzeichen gesiegt, vielmehr war es seine geschickte, vorausschauende Kriegsführung, die ihn zum Erfolg führte – die „fromme“ Legende entstammte der phantasievollen Ausschmückung aus späterer Zeit, ein „Heldenepos“ wie es oft auch anderen paganen Herrschern zum Ruhme erfunden wurde – die Realität war eine andere – schlichter, blutiger und gewalttätiger! 

Zwar erließ Konstantin – zusammen mit dem Mitkaiser Licinius -  im Jahre 313 ein Toleranzedikt, die sog. „Mailänder Vereinbarung“, die den Christen (und auch anderen Religionen) Religionsfreiheit gewährte, eine große Erleichterung für das aufstrebende Christentum; denn unter Diokletian hatte die Christenverfolgung eine neue, grausame Dimension angenommen. Mit der generösen Religionsfreiheit verfolgte Konstantin das Ziel einer gewissen Unität unter der Bevölkerung des großen Reiches und die Befriedung der Grenzen.

(Auszug aus der Mailänder Vereinbarung:

In gesunder und durchaus richtiger Erwägung haben wir so diesen Beschluss gefasst, dass keinem Menschen die Freiheit versagt werden solle, Brauch und Kult der Christen zu befolgen und zu erwählen, dass vielmehr jedem die Freiheit gegeben werde, sein Herz jener Religion zuzuwenden, die er selbst für die ihm entsprechende erachtet, auf dass uns die Gottheit in allem die gewohnte Fürsorge und Huld schenken möge ... Dies haben wir verfügt, damit es nicht den Anschein erwecke, als würde irgendein Kult oder irgendeine Religion durch uns Hintansetzung erfahren ...

Bezüglich der Christen bestimmen wir weiterhin, dass jene Stätten, an denen sie ehedem zusammenzukommen pflegten ..., von denen, die sie nachweislich von unserer Kammer oder von anderer Seite käuflich erworben, unentgeltlich und ohne Rückforderung des Kaufpreises, ohne Zögern und Zaudern, an die Christen zurückerstattet werden. Auch wer solche Stätten geschenkweise erhalten, soll sie so schnell als möglich denselben Christen zurückgeben.")

 

Ikone zum Konzil zu Nicäa
Ikone zum Konzil zu Nicäa

Die langen Kämpfe um seine Alleinherrschaft und die damit verbundene Befriedung der Grenzen, zeitigten ihren Erfolg 324 im Sieg Konstantins über Licinius, eine „innere Ordnung“ sollte dieser äußeren folgen,  Konstantin berief ab dem 20./25. Mai  325 das Konzil zu Nicäa (das heutige Iznik) ein mit dem Gedanken, die unterschiedlichen Auslegungen der christlichen Lehre und die damit verbundenen Auseinandersetzungen der einzelnen christlichen Gruppen unter „einem Dach“ zu vereinen, vorzugsweise unter seiner Führung und seinem Diktat. Er stellte sich den über 2000 einberufenen Teilnehmern, darunter über 300 Bischöfen, mehrheitlich arianischer Glaubensrichtung, als „Bischof der Bischöfe“ vor, verstieg sich dazu - als Verehrer des Sonnengottes Helios – sich selbst nicht nur als Stellvertreter des „Sol invictus“  zu bezeichnen (wie später die Päpste in den kaiserlichen Purpurschuhen sich als „Stellvertreter Gottes auf Erden“ verstanden), sondern erklärte sich selbst zum Sol invictus (Mithras), zum Sonnengott. Dem brutalen Machtwillen des Kaisers wagten sich die Teilnehmer nicht zu widersetzen, sein Befehl war Gesetz, dem Folge geleistet werden musste. Trotz der Mehrheit arianischer Bischöfe erstritten die Gegner den Sieg. Die vom Kaiser und seinen Nachfolgern eingesetzten „correctores“ waren gehalten die zahlreichen erhaltenen Dokumente des frühen Christentums der Lehre Jesu zu sortieren und zu „korrigieren“. Das taten die beauftragten Gelehrten erfolgreich nach dem Gusto des Kaisers, der ein starker Trinker und Fleischesser war, so dass Tierliebe und Vegetarismus aus den Schriften entfernt wurden. Nur vier der zahlreichen Dokumente und Schriften, die die Lehre des Jesus von Nazareth dokumentierten und belegten aus der Zeit des frühen Christentums wurden als Evangelien anerkannt und (gereinigt) zum ersten Kanon zusammengefasst.  Es mag wohl die blanke, nicht unbegründete Furcht vor dem Kaiser gewesen sein, die auch die arianischen Bischöfe veranlasste, trotz mancherlei Bedenken, das nicäische Glaubensbekenntnis, das Dekret und die 20 "canones" zu unterschreiben…Viele widerriefen später ihre Unterschrift und bekannten, aus Furcht vor dem Kaiser gehandelt zu haben, wie beispielsweise der Arianer Eusebius von Nikomedia, der in seinem Brief an den Kaiser schrieb: „Wir handelten sündig, o Fürst, als wir aus Furcht vor Euch einer Blasphemie zustimmten“. Im Juli beendete der Kaiser das Konzil, das wohl auf seinem eigenen Landsitz stattgefunden hatte, mit einem Fest zum 20. Jahrestag seiner Thronbesteigung. 

Münze Konstantin d. Gr. als Sol invictus geprägt 310 - c)cngcoins.com
Münze Konstantin d. Gr. als Sol invictus geprägt 310 - c)cngcoins.com

Im Nachhinein bekannte Konstantin in einem seiner Briefe: “Mein Ziel war es, die unterschiedlichen Urteile unter allen Nationen, die die Gottheit verehren, zu einem Zustand der beschlossenen Einheit zu bringen und zweitens, den gesunden Ton im Weltsystem wieder herzustellen“.  Da er dieses Ziel, trotz allen Diktates, real weder am Konzil noch in den Folgejahren erreicht hatte, dass immer noch verbotene und verbrannte Schriften gelesen und gelehrt wurden und weiterhin Jesu-treue Christen kein Fleisch aßen und keinen Alkohol tranken, ließ er die „Ungehorsamen“ seinen kaiserlichen Zorn mit aller von ihm gewohnten Brutalität spüren, wer sich ihm widersetzte war des Todes. In den folgenden Jahren sollten Massaker unter den andersgläubigen Christen seine Gesetze durchsetzen, weigerten sich beispielsweise vegetarische Christen auf „behördliches“ Verlangen, Fleisch zu essen, wurde ihnen, den „Irrlehrern“ – nach römischer Sitte - der Hals mit Blei ausgegossen. Welche „Gottheit“ er in einer „beschlossenen Einheit“ von allen Nationen zu verehren gedachte, war mit Sicherheit nicht der Wanderprediger, der am Kreuz gestorben war – (wahrscheinlich war dem Machtmenschen Konstantin dieser Mensch, der sich hinrichten ließ, anstatt seine Lehre mit allen zu Gebote stehenden Mitteln durchzusetzen, eher ein Greuel). Geschickt verknüpfte er den christlichen Glauben mit der Anbetung des Sol invictus, übernahm die paganen Riten und die liturgischen Gewänder (das frühe Christentum kannte keine liturgischen Gewänder, ein besonderes Gewand legten nur heidnische Priester zu heiligen Handlungen an), legte die Geburt Christi (29. September) auf das Fest des Sol invictus (Mithras) am 25. Dezember, ebenso Tod und Auferstehung auf die mithräischen Tod- und Auferstehungsfeste und verlegte schlussendlich den göttlichen Ruhetag am Sabbat auf einen Tag später, den „dies solis“, den Tag des Sonnengottes – den Sonntag. Diese Festlegungen wurden 140 Jahre später zum Dogma erhoben. Die bewusste Verknüpfung christlicher Elemente mit dem paganen Kult des Sol invictus (Mithras) ist u.a. auch belegt in der großen heidnischen Bestattungszeremonie nach dem Tod Kaiser Konstantins im Jahre 337, der eine kleine christliche Trauerfeier folgte….

 

Hieronymus v. Stridon von Marinus Claesz.v. Reymerswaele
Hieronymus v. Stridon von Marinus Claesz.v. Reymerswaele

Nachhaltig, gebunden auf 2 Jahrtausende, war die frohe Botschaft von der  Liebe und dem Friede Gottes zu seiner Schöpfung und den Geschöpfen, die Lehre des Jesus von Nazareth entstellt und bis fast zur Unkenntlichkeit verzerrt. Die folgenden Jahrhunderte brachten gezielte weitere Entstellungen: Im 4, Jahrhundert forderte Papst Damasus I. (der erste Bischof von Rom, der sich Papst nannte) seinen Sekretär, den gebildeten Kleriker Hieronymus von Stridon (Dalmatien), dazu auf, eine allgemein gültige Bibelübersetzung in lateinischer Sprache – natürlich nach den Vorstellungen des Papstes – anzufertigen. Hieronymus – selbst Vegetarier, Tierfreund und Asket - sträubte sich zunächst mit dem Hinweis auf seine angeblich „mangelhaften“ Sprachkenntnisse – doch erfüllte er die ihm gestellte Aufgabe (als Bibelfälscher, nach seinen eigenen Angaben musste er 3500 Textstellen ändern, bei längeren Texten würden keine zwei miteinander übereinstimmen) zur Zufriedenheit des Papstes und schuf die „Vulgata“,die lateinische Bibel, die heute noch in der katholischen Kirche alleinige Gültigkeit hat. Obwohl er es besser wusste, sehr eindeutig beweist es eine Textstelle in einem Brief an Juvenian: „Der Genuss des Tierfleisches war bis zur Sintflut unbekannt, aber seit der Sintflut hat man uns die Fasern und die stinkenden Säfte des Tierfleisches in den Mund gestopft…Jesus Christus, welcher erschien, als die Zeit erfüllt war, hat das Ende mit dem Anfang verknüpft, so dass es uns nun nicht mehr erlaubt ist, Tierfleisch zu essen“.

Papst Johannes III.+574 - Darstellg. Basilika St. Paul v.d. Mauern
Papst Johannes III.+574 - Darstellg. Basilika St. Paul v.d. Mauern

Ein weiterer Papst, Johannes III. (561-574) belegte die Vegetarier mit dem Anathem und verkündete auf der 1. Synode in Braga (Portugal):“Wenn jemand Fleischspeisen, die Gott den Menschen zum Genuss gegeben hat, für unrein hält und auf sie verzichtet, der sei mit dem Bannfluch belegt.“  

Katharerburg Montségur c) ceesharp Wikipedia
Katharerburg Montségur c) ceesharp Wikipedia

Allen Verfolgungen zum Trotz, der Arianismus (der die Göttlichkeit Jesu bezweifelte) blieb lange Zeit die bevorzugte Form des Christentums unter den Germanen, besonders im toledanischen Westgotenreich, bis Rekkared, der Sohn des sagenhaften Königs Leovigild, zum Katholizismus übertrat. Auch der christliche Vegetarismus blieb in aller Stille und Heimlichkeit erhalten, verbotene Schriften wurden verborgen, gelesen und weiterverbreitet und gelegentlich auch, um ihren zukünftigen Erhalt zu ermöglichen, außer Landes gebracht.

Aus diesem verborgenen Wissen heraus, etablierte sich zwischen dem 12.-14. Jahrhundert im französischen  Okzitanien die Glaubensbewegung der Katharer, die nur das Johannes-Evangelium als einziges wahres Evangelium anerkannten (vermutlich ähnlich dem "Evangelium des vollkommenen Lebens"; denn der katharische “innere Kreis“ der Parfait oder Perfecti entsprach dem Jesuswunsch eines vollkommenen Lebens seines „inneren Kreises“, seiner 12 Jünger, im vorgenannten Evangelium), ein einfaches Leben bevorzugten, alle Titel und Ämter ablegten, gemeinsam auf den Feldern für ihre Ernährung arbeiteten und strikt den Verzehr von Tierfleisch, Fetten und Milchprodukten ablehnten. Die Predigtsprache war die Sprache des Volkes, kein Latein. Sie zahlten keine Steuern und verurteilten den Papst als Vertreter des Bösen. Als Regeln für die Perfecti bzw. Perfectae galt das Verbot, Menschen, vierbeinige Tiere und Vögel zu töten, zu fluchen und die Verpflichtung zur Arbeit Viele Adelige aus Frankreichs Süden begeisterten sich für diese Glaubensbewegung, unterstützten sie oder traten ihr sogar bei. Diese neue und völlig gefährliche Bedrohung der etablierten Kirche, die die Gefahr einer machtvollen Gegenkirche sah, die sich bis nach Deutschland, Spanien und Italien verbreitete, konnte nicht ohne Folgen und unbeantwortet bleiben, die Inquisition verfolgte die Katharer als Häretiker, und am 16. März 1244 wurden die letzten französischen Katharer, die lange Zeit der Belagerung auf ihrer Burg Montségur stand gehalten hatten, in den Palisaden der Burg verbrannt.

Auch die italienischen Katharer erlitten das gleiche Schicksal wie die französischen Glaubensgenossen: 1276 wurde ihre Burg in Simone am Gardasee eingenommen und 1278 178 Perfecti in der Arena von Verona verbrannt. Jedoch tauchten bis in die frühe Neuzeit immer wieder Gruppen von Katharern auf, die verfolgt und bekämpft wurden.

 

Schriftrollen vom Toten Meer  (Wikipedia)
Schriftrollen vom Toten Meer (Wikipedia)

Wenn auch die Wahrheit um die Lehre des Jesus immer wieder verboten, hingerichtet, gejagt, ertränkt und verbrannt wurde – sie ließ sich nicht vernichten, immer wieder trat sie ins gerechte Licht und zeigte die blutigen Hände und den blutbesudelten Mund der etablierten Kirche – evtl. einer ihrem ursprünglichen  Wesen nach, paganen Gemeinschaft, der ein vermeintlich christliches Gewand übergestülpt wurde.

Mit dem Fund der Schriftrollen vom Toten Meer (Qumran) rückte eine antike jüdische Religionsgemeinschaft wieder in das öffentliche Interesse bzw. geschichtlich und religiös Interessierter, die bereits im 19. Jahrhundert Gegenstand zahlreicher Forschungen war: Die Essäer bzw. Essener, die schon der römisch-jüdische Historiker Flavius Josephus (* 37 oder 38 als Joseph ben Mathitjahu ha Kohen)  in seinen Schriften „De bello Judaico“ erwähnte mit der Unterscheidung jüdischer Volksgruppen in Pharisäer, Sadduzäer und Essäer. i

Rev. Gideon J. Ouseley (Foto Bing)
Rev. Gideon J. Ouseley (Foto Bing)

In England übersetzte Rev. Gideon Jasper Ouseley antike, in aramäischer Sprache verfasste Schriftstücke ins Englische, die später von Werner Zimmermann ins Deutsche übertragen wurden, und veröffentlichte sie als „Das Evangelium des vollkommenen Lebens …“ bzw. „Das Evangelium der Zwölf“. Die "Quelle" der ursprünglichen Lehre des Rabbi aus Nazareth ist nicht verloren gegangen, sie wurde durch die essenische Gemeinde gerettet, die sie weit entfernt von den Zugriffen der etablierten Kirche in einem buddhistischen Kloster in Tibet zu Verwahrung gegeben hatte (man darf spekulieren, dass evtl. Jesus dieses Kloster aus seinen Ausbildungsjahren gekannt hat). 

Edmond Bordeaux-Székeley (Foto poetry-chaikhana.com
Edmond Bordeaux-Székeley (Foto poetry-chaikhana.com

1923 fand der ungarische Philosoph, Sprachwissenschaftler und Psychologe Dr. Edmond Bordeaux-Székeley (1905-1976), der als besonderes Privileg die geheime Bibliothek des Vatikans nutzen durfte, u.a. das „Friedensevangelium der Essener“, das er aus dem Hebräischen übersetzte, u.a. auch mit Ernährungsvorschriften von Jesus (fleischlos, und großenteils Rohkost). Dass der Vatikan das Privileg Székeleys und seinen Fund bestritt, wundert nicht in der 2000-jährigen Tradition von Lügen, Fälschung und Verfolgung durch diese Kirche. Székeley hatte u.a. auch Einblick in den aramäischen Urtext des Evangeliums des vollkommenen Lebens und bestätigte, dass der Text sehr gut und richtig von Ouseley ins Englische übersetzt worden sei.

Quelle ursprünglicher Lehre des Jesus von Nazareth -  dem „Evangelium des Vollkommenen Lebens“

 

Das Evangelium beginnt mit den gleichen einleitenden Worten wie denen des synoptischen (also reduzierten) Johannesevangeliums. Die Geburt Jesu (wahrscheinlich am 29. September im Jahre 7 v.u.Z; denn Herodes, der Große starb 4 v. u.Z.).) und seine weitere Geschichte wird klarer und eindeutiger formuliert, es wird darauf hingewiesen, dass die Eltern Jesu wie „die Brüder“ keine starken Getränke (der "Wein" des letzten Abendmahles entsprach eher einem verdünnten Traubenmost)  und nur fleischlose Nahrung zu sich nahmen, ein deutlicher Hinweis auf deren essäische Zugehörigkeit. Damit ist es klar, dass Jesus von Nazareth und seine Verwandten der Glaubensgemeinschaft der Essäer angehörten  – auch nach den Erkenntnissen des vormaligen Papstes Benedikt XVI. - d. h. Jesus (und seine Familie) ernährten sich der essäischen Tradition gemäß vegetarisch, das ist eindeutig und nicht zu bezweifeln. Naturgemäß folgten auch seine Jünger seinem Vorbild, nur Paulus, der ihn zu Lebzeiten nicht kannte, hatte seine Probleme mit der vegetarischen Ernährung. Aber von Johannes und Matthäus ist eine vegetarische Lebensweise bekannt und von Petrus ist der Ausspruch überliefert:“Ich lebe nur von Wasser und Oliven, denen ich gelegentlich etwas Gemüse zufüge…“

Das Evangelium des vollkommenen Lebens berichtet  u.a.  mehr über die Jugend des Jesus, seine Ehe mit einer Maria von seinem 18.-25. Lebensjahr, (die aber nach 7 Ehejahren starb. Aufgrund dieser Eheschließung durfte er später Rabbi genannt werden, nur verheiratete Männer können Rabbiner sein). Weiterhin erfahren wir etwas über seine nachfolgenden Ausbildungs- und Wanderjahre in Ägypten und Indien und auch Jesu Bekenntnis zu Maria Magdalena als „seelenverwandte“, geistig ebenbürtige Partnerin. Jesu Lehre ist erfüllt von Liebe zu Menschen und Tieren, Gott nennt er nicht einfach Vater, sondern „Abba-Amma“, also Vater-Mutter; oder das“ All-Eine“ und macht seinen „Schülern“ (Jüngern) klar, dass Gott kein Leben geschaffen hat, das durch den gleichen Schöpfungsatem geschaffen und damit geheiligt wurde, wie der durch ihn geschaffene Mensch, um es zu töten, zu opfern  und weist auf alttestamentliche Bibelstellen hin, in denen Gott die Tieropfer verdammt (Beispiel Jesaija 1,11:“ Was soll mir die Menge eurer Opfer?“ spricht der HERR. „Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes von Mastkälbern und habe kein Gefallen am Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke“ oder bei Jeremia 7,8: „Denn ich habe euren Vätern, da ich sie aus Ägyptenland führte, weder gesagt noch geboten von Brandopfern und anderen Opfern“). Schmerzlich spricht Jesus u.a. darüber, dass er auch nach seinem Opfertod (im April 33/34 – entweder 3. April 33 oder 23. April 34) mit jedem Tiertod immer wieder auf’s Neue an’s Kreuz geschlagen würde 

Kurzum, die unverfälschte reine  Lehre des Jesus von Nazareth findet ihren klarsten Ausdruck in seinen 12 Geboten, die er über die 10 Gebote des Moses stellte, denn Moses  hatte – gegen den ausdrücklichen Willen des Höchsten - Blut- und Tieropfer angeordnet. Jesu Tierliebe und vegetarische Ernährungweise wurde ihm letztlich zum Verhängnis; denn Judas Ischarioth war ein Pharisäer, der sich darüber empörte, dass Jesus das Gesetz Mose nicht einhielt und zum Pessach kein Lamm schlachtete, für die Hohenpriester ein todeswürdiges Verbrechen…und das war der Grund seines Verrates an Kaiphas, die Erfüllung des mosaischen Gesetzes war Judas wichtiger als die frohe Botschaft der Liebe und des Friedens.

Jesus gibt neue 12 Gebote und bezeichnet die Menschen,  die diese Gebote halten, Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit üben als das "wahre Israel" Gottes, ganz gleich aus welchem Volk bzw. welcher Nation diese Menschen stammen, sie sind die Zukunft und die Erben einer besseren Welt

 

Text (c) Elke Gelzleichter  18.06.15

Jesu 12 Gebote

 

(Kapitel 46,7) Und Jesus sprach zu seinen Jüngern: 'Siehe, ich gebe Euch ein neues Gesetz, welches aber nicht neu ist, sondern alt. Ebenso wie Moses die 10 Gebote über das Fleisch gab, also will ich Euch geben

die 12 Gebote für das Königreich Israel nach dem Heiligen Geiste.

8) Wer ist das Israel Gottes?

Alle jene jeglichen Volkes und Stammes, 
welche GERECHTIGKEIT üben, LIEBE und BARMHERZIGKEIT 
und meine Gebote befolgen, 
diese sind das wahre Israel Gottes.' 

 

Und sich erhebend sprach Jesus:

 

9) 'Höre, o Israel: Jova, Dein Gott ist EINS; Meiner Seher und Propheten sind viele. In Mir leben und bewegen sich alle und haben ihr Leben.

10) 1. Ihr sollt nicht das Leben irgendeinem Geschöpfe aus Vergnügen nehmen, noch es quälen.

11) 2. Ihr sollt nicht das Gut eines andern stehlen, noch Länder und Reichtümer sammeln für Euch selbst über Eure Bedürfnisse und Euren Gebrauch.

12) 3. Ihr sollt nicht das Fleisch essen noch das Blut eines getöteten Geschöpfes trinken, noch etwas, welches Schaden Eurer Gesundheit oder Euren Sinnen bringt.

13) 4. Ihr sollt keine unreinen Ehen schließen, wo nicht Liebe und Gesundheit herrschen, noch Euch selbst verderben oder irgendein Geschöpf, das von dem Heiligen als rein geschaffen worden ist.

14) 5. Ihr sollt kein falsch Zeugnis geben gegen Euren Nächsten, noch mit Willen jemand täuschen durch eine Lüge, um ihm zu schaden.

15) 6. Ihr sollt niemandem tun, was Ihr nicht wollt, das man Euch tue.

16) 7. Ihr sollt anbeten das eine Ewige, das VATER und MUTTER ist im Himmel, von dem alle Dinge kommen, und ehren Seinen Heiligen Namen.

17) 8. Ihr sollt Euren Vater und Eure Mutter, welche für Euch sorgen, ehren, ebenso alle Lehrer der Gerechtigkeit.

18) 9. Ihr sollt die Schwachen und Unterdrückten und alle, welche Unrecht leiden, lieben und beschützen.

19)10. Ihr sollt mit Euren Händen die Dinge erarbeiten, welche gut und schicklich sind. So sollt Ihr essen die Früchte der Erde, auf dass Ihr ein langes Leben habet.

20)11. Ihr sollt Euch reinigen alle Tage und am siebenten Tage ausruhen von Eurer Arbeit, den Sabbat und die Feste Eures Gottes heiligen.

21)12. Ihr sollt den anderen tun, was Ihr wollt, dass man Euch tue."

 Auszug aus Ouseley, G.: Das Evangelium des vollkommenen Lebens (übers. v. Werner Zimmermann), Kapitel 46,7 ff.